Das Zähneknirschen stellt in der Regel eine psychische Problematik dar und ist bei Kindern und Jugendlichen wie auch bei Erwachsenen verbreitet. Im folgenden Text werden die Hauptursachen des Zähneknirschens behandelt.
In den meisten Fällen ist das Zähneknirschen die Folge unverarbeiteten emotionalen Stresses. Den Betroffenen gelingt es aufgrund einer psychischen Überlastung nicht, emotional schwierige Themen bewusst zu bearbeiten. In der unbewussten Schlafphase versucht die Psyche, diesen Stress mithilfe des Zähneknirschens zu regulieren und zu verarbeiten. Durch das wiederkehrende, teils heftige Knirschen ist jedoch an einen tiefen und ruhigen Schlaf nicht zu denken. Das Knirschen ist somit nicht nur schädlich für Zähne und Kiefergelenke, sondern stellt auch eine ernstzunehmende Schlafstörung dar. Betroffene fühlen sich nach einer Nacht mit wiederholten Knirschaktivitäten morgens wie gerädert, auch wenn sie selbst das Knirschen nicht bewusst wahrgenommen haben. Auch für die Partner stellen die teils lauten Knirschgeräusche eine erhebliche Belastung dar.
Bei manchen Patienten ist das Zähneknirschen Ausdruck kurzfristiger Stressbelastungen, wie sie beispielsweise durch familiäre und partnerschaftliche Probleme oder durch berufliche Belastungen entstehen können. Auf solche Schwierigkeiten reagiert der Stressbelastete dann mit Zähneknirschen. Kann der Stress nicht abgebaut werden, wird auch das Zähneknirschen zum langfristigen Problem und hat dann gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit, die über die Belastungen der Zähne, des Kiefers und des Schlafrhythmus hinausgehen.
Weitere mögliche Ursachen des Zähneknirschens neben der Hauptursache Stress sind beispielsweise orthopädische Probleme wie funktionelle Störungen des Kiefergelenks, aber auch Fehlstellungen des Skeletts. Auch nicht exakt angepasster Zahnersatz (Brücken, Kronen oder Prothesen) kann für das Zähneknirschen verantwortlich sein. Selten tritt das Zähneknirschen als Begleiterscheinung chronischer Erkrankungen wie Multipler Sklerose auf oder ist Folge einer Einnahme von Medikamenten (beispielsweise von Serotonin-Wiederaufnahmehemmern, die gegen Depressionen verordnet werden). Auch der Genuss von Alkohol und Koffein kann mitverantwortlich für das Entstehen des Knirschens sein. In solchen Fällen verschwindet das Knirschen von alleine, sobald der Betroffene die entsprechenden Genussmittel weglässt.
Diese Ursachen sind jedoch in der Realität selten. Grundsätzlich stellt das Zähneknirschen eine häufig vorkommende Erscheinung dar, die bei einem Großteil der Patienten psychische Ursachen hat. Wirkt man dem Zähneknirschen mit entsprechenden Maßnahmen wie einer Knirscherschiene oder alternativen Mitteln entgegen, ist das Problem bald Vergangenheit und die nächtliche Ruhe wieder ungetrübt.